zwei Kerle starten ins Eis...eine Reise mit Faltbooten

Grönland 2024

Wieder ist es ein runder Geburtstag, wieder ist es Ostgrönland. Vor zehn Jahren waren wir schon mal hier.

2014 vs. 2024 schauen wir mal;

Von Rostock, heute ist Bernds Geburtstag, fahren wir morgens gegen 6:00 Uhr mit Auto und Fähre nach Dänemark. Die Flüge nach Grönland starten in Kopenhagen. 18:00 Uhr Ortzeit (3h zurück) landen wir pünktlich auf Kulusuk, jener kleinen Insel im Osten Grönlands.

Kulusuk

Die Boote und die Ausrüstung haben wir dabei. Nichts haben wir voraus geschickt, wollen uns auf das minimalste beschränken. Doch...oh Schreck! Bernds Tasche mit der lebensnotwendigen Ausrüstung, hat es nicht geschafft. Sie ist schlichtweg nicht dabei. Und das an seinem Geburtstag! Jakob der nette Däne, der das einzige Hotel in der Nähe betreibt, macht uns Hoffnung: "das kommt bestimmt morgen", leit Bernd zwei Sommerschlafsäcke für die erste Nacht. Die braucht er auch, es ist nass und kalt. Ein erster Blick in die Bucht vor Kulusuk lässt auch böses ahnen. EIS!

Die Tasche kommt tatsächlich am nächsten Tag, das nächste Problem auch; wir bekommen keinen Treibstoff für unseren Kocher. Gott sei Dank habe ich meinen Hobokocher dabei. (ne Blechdose in der man Holzstückchen verbrennen kann) Holz, (natürlich nur nasses) finden wir als Treibgut. So decken wir uns mit Proviant für die nächsten Tage ein, starten unsere Tour nach Norden.

 

Wir wollen in ein paar Tagen Kungmiut erreichen, um unseren Proviant aufzufüllen und später den Knud Rasmussen - Gletscher besuchen. Hier wollen wir uns die Auswirkungen des Klimawandels direkt vor Ort vergegenwärtigen, waren wir doch exakt vor 10 Jahren bereits hier. Aber es kommt etwas anders. Der Weg nach Kungmiut ist für uns abgeschnitten, zu viel Eis blockiert ihn. So biegen wir ab nach Tasiilaq, besuchen Robert Peroni im ROTEN HAUS. Robert hilft uns sehr, hat Kochergas und bietet uns eine Mitfahrgelegenheit im Motorboot zum Karalegletscher.

Eindrücke:

einen Überblick verschaffen

viel Eis

Suchbild

Festessen zum Geburtstag

es gibt auch Huhn ;-)

Tasiilaq

Hundeinsel

im Nebel

Karalegletscher

Knud Rasmussen Gletscher

Ikateq Air Base (Bluie East Two- 1942-1947):

 viele Wale:

 

ein Video: https://youtu.be/zJJaT9qTgxA

 

 

Das Wetter war sehr wechselhaft. Das Gute am wechselhaften ist, dass es oft wechselt. Wir hatten Nebel, Sturm, Regen aus allen Richtungen, extreme Eisverhältnisse, Schönwetterperioden.

 

am Ende möchte ich noch ein paar Sicherheitshinweise geben:   

Beim Paddeln in arktischen Gewässern sollte man mit den widrigsten Wetterbedingungen rechnen, das bedeutet;

- genügend Zeit einzuplanen (um Wetter abzuwarten oder ggf. zu Fuß Hilfe zu erreichen)

- größere Querungen meiden, (wir paddeln z.B. immer die Küstenlinie entlang)

- Kälteschutzausrüstung ( Trockenanzug) immer auf dem Wasser  tragen,

- Schwimmweste 

- sehr gute Navigationshilfen; topografische Karte (kleiner Maßstab und nicht nur die unmittelbare Küstenlinie), Kompass  und GPS-Gerät

- Ersatzpaddel, Lifeline (hier meine ich nicht die umlaufende Leine an Deck sondern möglicht eine "lange" im Wurfsack), Lenzpumpe

- Trinkwasserreserve (nicht überall fließt ein Bach oder liegt Schnee)

 

Es ist in Grönland mit starken Fallwinden im Allgemeinen, und in Ostgrönland im speziellen mit dem "Piteraq" (die Grundlage dafür sind andauernde katabatische Winde) zu rechnen.

Bei Fallwinden bläst der Wind auf's  heftigste und unerwartet aus völlig unterschiedlichen Richtungen. Dem sollte man sich nicht ungeübt entgegen stellen. Wir, Bernd und ich, verfügen doch über einige Erfahrung was Großgewässer anbelangt.

Auch den Tidenströmungen (Gezeiten) sollte man Rechnung tragen. Es kann oft auch zwischen Inseln und in engen Fjorden zu beträchtlichen Strömungen kommen.

 Hier ist paddlerisches Können und Ausdauer gefragt. Klingt blöd, ist aber so.

 

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