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Sommer 2018

 

 

auf den Spuren der Wikinger...

 

Thomas, Marion, Heike und André

 

 

 

Grönlands Süden mit Faltbooten

Wir folgen den Spuren Eriks dem Roten.

Wikipedia:   Erik wurde in Norwegen als Sohn von Þorvaldur Ásvaldsson geboren, daher war sein eigentlicher Name Erik Þorvaldsson „der Rote“ (Eiríkur rauði Þorvaldsson). Wie in den alten skandinavischen Sprachen üblich, stellen Þorvaldsson bzw. Ásvaldsson keine Nachnamen, sondern einen Vatersnamen dar. Um 970 musste Eriks Vater aus Norwegen fliehen, da er einen Mord begangen hatte. Die Familie ließ sich in Island nieder. Erik wurde 982 für drei Jahre aus Island verstoßen, da er dort ebenfalls einen Mord begangen hatte. Bevor er sich entschied, ein Land im Westen zu suchen, das bereits früher von Gunnbjörn Úlfsson gesichtet worden und als Gunnbjörns Schären (Gunnbjarnarsker) bekannt war, zog er sich aufgrund des gefällten Urteils aus dem Gerichtsbezirk zurück, in dem es gesprochen wurde. Jedoch konnte er auch dort nicht unbehelligt leben, da er jetzt das Stigma eines Mörders trug. Daraufhin fuhr er nach Westen ohne Frau und Kinder, die er erst vier Jahre später wiedertraf. Nach der Saga verbrachte er die drei Jahre Verbannung auf Grönland, dessen Küsten er erkundete. Durch die langen Winter kamen Erik und seine Mannschaft mehrmals dem Hungertod nahe. Danach kehrte er zurück nach Island und warb Kolonisten an. Ihm wird die werbewirksame Bezeichnung Grönland (grünes Land) zugeschrieben. Mit 25 Schiffen und vielen Leuten fuhr er 985 nach Grönland. 14 Schiffe kamen an, 11 waren auf See verschollen. Die Isländer gründeten zwei Siedlungen, die Eystribygð (neuisländisch: Eystrybyggð) im Süden beim heutigen Narsarsuaq und Vestribygð (neuisl.: Vestribyggð) nahe dem späteren Nuuk. In Eystribygð errichtete Erik seinen Hof Brattahlíð.

Die Siedlungen blühten und wuchsen auf über 3.000 Einwohner an, da es weiteren Zuzug aus Island gab. Ein schwerer Schlag war eine Epidemie, die Neukolonisten 1002 nach Grönland brachten und der auch Erik zum Opfer fiel. Die Kolonie erholte sich jedoch und bestand bis zum 15. Jahrhundert, wenngleich der regelmäßige Schiffsverkehr mit Europa schon früher abbrach. Soweit bekannt, hatte Erik vier Kinder: Leif Eriksson, den Entdecker Vinlands (Neufundlands), Thorvald Eiriksson, Þórsteinn Eiríksson und Freydis Eiríksdóttir.

 

Hauptsächlich befahren wir mit unseren Faltbooten den Eriksfjorden. Jenen Fjord an dem Erik siedelte. So starten wir in Narsarsuaq und besuchen die Reste der Besiedelung Brattahlíð.

 

 

die Reste des Hofes Brattahlíð mit der rekonstruierten Kirche und des Langhauses:    ( https://www.facebook.com/pg/brattahlid/posts/?ref=page_internal )

unser Landeplatz

 

Aber erstmal zurück auf Anfang:

Wir landen mitte Juni aus Island kommend,  zunächst in Narsarsuaq. Hier können wir für ein Entgelt hinter dem Hostel zelten, besorgen Kocherbrennstoff und Proviant.

Wandern nächsten Tag zum Blumental und zum Festlandeis. Erst dann fängt das gebaue und gepacke an. Dann erst starten wir zur Tour mit den Faltbooten.

 

die Damen nach der Landung

ein erstes localbeer

Zeltplatz hinter dem Hostel

Wir finden einen original versteinerten  Stinkefinger! Offensichtlich schon bei den Wikingern ein beliebtes Symbol.

 

durch das Blumental

zum Gletscher:

     Hasen

 

Boote und Geraffel

 

rüber nach Qassiarsuk

Eingang zum Freilichtmuseum

Marion und Thomas kommen nun auch

und wir besichtigen die Anlage  (Bilder siehe oben)

 

Wir nutzen das schöne Wetter und fahren mit unseren Booten noch ein ganzes Stück den Fjord hinauf. Und finden einen guten Platz für unsere Zelte.

beobachten Räuber auf der Jagd

und werden selbst beobachtet:

 

Am nächsten Tag haben wir zunächst noch gutes Wetter, aber wir wissen; es ist ein Sturm mit einem gewaltigen Tief im Anmarsch.

Wir wollen heute in Richtung Narsaq aufbrechen. Das wollen wir übermorgen erreichen.Zunächst von Schlafplatz 1 zu 2.

 

Zunächst ist das Wetter (noch) gut...

 

da zieht was auf:

 

es regnet

das letzte Bild mit dieser Kamera:

dann wurde sie nass :-(

Später zieht der erwartete Sturm über uns hinweg, es bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwettern. Erst am Tag 4 können wir, bei Regen aber mäßigen Wind aufbrechen in Richtung Narsaq.

   

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehrere Tage "abwettern" sind doch auch recht langweilig. Man rennt hin und her, macht Fotos, sorgt sich um das Zelt, die ganze Streckenplanung wird in Frage gestellt.

gab dann auch 'nen Lütten ;-)

In Narsaq's Nähe wettern wir mal wieder ab. Zu blöd. Regen und Wind. Wir gehen zu Fuß in den Ort um Proviant zu kaufen. Der Versuch meine Akkus für die Drohne zu laden scheitert. Sind nass geworden und verursachen Kurzschluss.

 

Reperaturarbeit!

 

Bei Regen und, natürlich Wind von vorn kämpfen wir uns in Richtung Qaqortoq. Wir kommen gut voran und nach zwei Tagen erreichen wir diesen kleinen Ort.

Völlig durchnässt finden wir für zwei Nächte eine Bleibe in "Heidis Café", einer kleinen Herberge,

 

Heidis Herberge

Hier wettern wir wieder zwei Nächte ab.

 

dann treffen wir eine Entscheidung...

Wir chartern uns ein Motorboot und lassen uns zurück zur Eiskappe und nach Narsaq fahren. Zuviel Zeit haben wir verloren, zu unbeständig ist das Wetter.

unser Gerödel lässt Anri völlig kalt, no problem

bald sehen wir das Inlandeis

Anri interessiert sich für die Drohne,

Übrigens ist das eine DJI Spark, wer wissen will

Achtung....gleich wird gehüpft!

Hüpfer

zurück in Narsaq

besseres Wetter

dänische Marine

Paradies

 

Es klart immer mehr auf.

Wir starten die Drohne und begehen vorsichtig diesen flachen Eisberg. Er scheint stabil genug um einen Menschen zu tragen. Sicherheitsausrüstung ist angelegt, ein zweites Boot in Wartestellung.

Alles geht gut. (bitte nicht nachmachen)

auch am nächsten Tag, lässt das Wetter Drohnenaufnahmen zu:

"Strand" bei Ebbe,  links der Aerius

 

Langsam nähern wir uns wieder Narsarsuaq. Noch ein Tag voll Sonnenschein. Den haben wir doch sehr vermisst.

Camp

Thomas findet einen Seehund, tot :-(

 

Über Nacht ändert sich mal wieder das Wetter, schon wieder. Der Wind hat gedreht, kommt nun heftig von vorn. Der Regen prasselt auf's Zelt.

 Es sind zwar nur noch ca. 6km nach Narsarsuaq, aber die Querung erscheint uns zu riskant. Wieder müssen wir "warten".  Nach 12h legt sich der Sturm. Wir wagen die Überfahrt, kommen heil am Ziel an. So zelten wir wieder am Hostel, können duschen und resümieren.

Heikes letzte Zigarette,  ;-) für heute

 

 

In Narsarsuaq pflegen wir uns und die Ausrüstung, gehen wandern und geocachen.

Da wir vor dem Rückflug nach Hause noch genügend Zeit haben, unternehmen wir mit "Blue Ice Greenland" eine Tour nach Igaliku. Seht die Erklärtafeln:

 

 

Ein Boot bringt uns zur Landzunge. Wir wollen nach Gardar, dem Hof mit dem ehemaligen Bischofssitz. 5km Fußweg, eine Richtung.

 

Igaliku

Runen

Reste

Denkmäler  für die Gründungsväter

Sein oder nicht sein...

Spülanschluss

Markt

dann klart es endlich auf

zurück...

 

Der letzte Tag ist wieder schön. Wir können das Zelt trocken einpacken und gehen noch in das örtliche Museeum.

Dann warten wir auf den Abflug nach Island:

 

 

rote Linie hin, blaue Linie zurück...das andere waren Tagestouren

 

In Keflavik verbringen wir die Nacht im Flughafen, düsen dann morgens nach Berlin und sind 16:00 Uhr zu Hause in Rostock. Was für ein Urlaub...

Wir hoffen, dass wir euch ein Stück weit mitnehmen konnten. Grönland ist so faszinierend! 

 

 

 

Die Boote:  2 x Nautiraid 416 und 1x Klepper Aerius 2-Sitzer

 

 

am Ende möchte ich noch ein paar Sicherheitshinweise geben:   

Beim Paddeln in arktischen Gewässern sollte man mit den widrigsten Wetterbedingungen rechnen, das bedeutet;

- genügend Zeit einzuplanen (um Wetter abzuwarten oder ggf. zu Fuß Hilfe zu erreichen)

- größere Querungen meiden, (wir paddeln z.B. immer die Küstenlinie entlang)

- Kälteschutzausrüstung (Neopren - und bzw. Trockenanzug) immer auf dem Wasser  tragen,

- Schwimmweste 

- sehr gute Navigationshilfen; topografische Karte (kleiner Maßstab und nicht nur die unmittelbare Küstenlinie), Kompass  und GPS-Gerät

- Ersatzpaddel, Lifeline (hier meine ich nicht die umlaufende Leine an Deck sondern möglicht eine "lange" im Wurfsack), Lenzpumpe

- Trinkwasserreserve (nicht überall fließt ein Bach oder liegt Schnee)

Eisberge können gefährlich sein, sie können schlagartig auseinander brechen, sich drehen usw. Hier immer genügend Abstand halten um den entstehenden Tsunami "abzureiten"

Eisberge besteigen sollte man nicht, wir taten das mit größter Vorsicht und unter Abwägung der Gefahren (nur flache ohne Überhang) Wer es nachmacht...auf eigene Gefahr.

Es ist in Grönland mit starken Fallwinden  zu rechnen.

Bei Fallwinden bläst der Wind auf's  heftigste und unerwartet aus völlig unterschiedlichen Richtungen. Dem sollte man sich nicht ungeübt entgegen stellen. Wir verfügen doch über einige Erfahrung was Großgewässer anbelangt.

Auch den Tidenströmungen (Gezeiten) sollte man Rechnung tragen. Es kann oft auch zwischen Inseln und in engen Fjorden zu beträchtlichen Strömungen kommen.

Hier ist paddlerisches Können und Ausdauer gefragt. Klingt blöd, ist aber so.

Wie gesagt; Nachmacher alles auf eigenes Risiko!

 

 

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