...mit dem Faltboot um    Bornholm  raufklicken

zur Tour:

André im Klepper Aerius II
Segelanlage: Pouch
Dauer: ca. 5 Tage
zus. Sicherheit on board: Ersatzpaddel an Deck, Lifeline, 2 Spitzenbeutel, Signalmittel, elektr.-und manuelle Lenzpumpe,
Neoprenanzug und Trockenjacke, Schwimmweste
 
 

Bornholm, Bornholm mal gucken was im Lexikon steht :

"Bornholm liegt ca.40 km vor der Südostküste Schwedens. Ist ein Verwaltungsbezirk Dänemarks und hat ca.45000
Einwohner auf 588 km²."  Dann folgen noch topographische Angaben, Hinweise zur Industrie und Landwirtschaft
und Geschichtliches.
 

Was sagt die Internetsuchmaschine ?

Da sind eine Menge Ferienhütten, Reiseführer und Erlebnisberichte. Zum Thema "...im Faltboot um Bornholm" finde
ich nicht viel.

Ach, einfach mal los. Die Fähre tuckert von Sassnitz nach Rönne. Sachen packen und ab geht's.

18.5.2003

8.30 Uhr komme ich am Fährterminal an. Die Fähre fährt 10.00 Uhr. Also genug Zeit um mich zu ärgern.
Ich ärgere mich über die immens hohen Parkgebühren. 40 Teuro für 8 Tage. Das ist heftig. Dazu nimmt der Parkautomat
nur Hartgeld. Wo soll man soviel davon hernehmen? Ach da hängt ja ein Wechselgeldautomat an der Wand.
Der nimmt meinen ersten 20'ziger und bedankt sich. Nix kommt raus!  :-(
Nach langem hin und her mit der Hafenverwaltung lege ich einen Zettel hinter die Windschutzscheibe mit dem Hinweis
auf dieses Malheur .
Endlich legt die Fähre ab.
14.00 Uhr pünktlich in Rönne. Nach dem Hinweis von Jürgen, danke noch mal, rolle ich meinen Kram zum Yacht-
hafen. Der liegt etwa 350 m nördlich.
Hier baue ich "Terry" zusammen und ziemlich genau 16.00 Uhr steche ich in See.
14 km sind es heute. Nach dem Städtchen Hasle finde ich an der doch sehr schroffen Küste eine kleine faltbootgeeignete
Bucht. Jetzt ist es 19.10 Uhr und ich sitze im Zelt esse Spaghetti und trinke Tee mit Schuss.
Später fängt es an zu regnen. Was für eine Enttäuschung nach dem Sonnenschein.

19.5.2003

10.00 Uhr fahre ich im Nebel und bei Regen ab. "Jons Kapel" ,eine Art natürlicher Felsendom, gleitet im Dunst an mir vorbei.
Eine Anlegestelle finde ich nämlich nicht. Die Brandung ist mir zu heftig.

Gegen 11 kann ich mein Segel setzen. Vang läuft Steuerbord vorbei. 11.30 Uhr lugt kurz die Festung "Hammershus"
durch den Nebel. Dann erreiche ich "Hammer Odde". Bornholms Nördlichsten.
Gegen halb 1 lande ich am feinen Sandstrand von Sandvig. Hier zottel ich den Klepper mit dem Bootswagen zum
Campingplatz hinter den Dünen. Es ist eine sehr mühsame Aktion, durch den weichen Sand.
Hier bin ich mit meinem Zelt der einzige Gast. Das hat was.
Erstmal was essen. Dänische Hot Dogs.
Nun geht es auf Schatzsuche.( Info :
hier )
Vorbei an Bornholms größten See "Hammer Sö" stiefel ich auf den "Ornebjerg". Der Nebel lichtet sich, die Sonne scheint,
ich finde meinen Schatz und habe eine tolle Aussicht auf " Hammershus". Dann sehe ich mir Sandvig an. Wie alle Küstenorte
ist er sehr geprägt durch den Fischfang. Überall wird geräucherter Hering angeboten. Sehr lecker....hmm.
 

20.5.2003

6.30 Uhr stehe ich auf und noch vor der Morgentoilette muss das Faltboot zum Wasser. Wat man hat, dat hat man !
Dann regnet es wieder Bindfäden.
Halb neun bei Flaute geht es los. Gegen zehn kommt Wind auf, also Segel hoch. Ich bekomme ihn genau von achtern.
Obwohl ich immer unter Land bleibe, bläst es nun schon recht heftig. So manche Welle erbricht sich, von hinten, übers
Boot. Die elektrische Lenzanlage funktioniert einwandfrei. Es sind zwar keine großen Wassermengen, aber es gehen so
einige Liter durch die Kamine der Spritzdecke. Besitze ich doch keine von diesen modernen Einzelfahrerdecken.
Nein; die alte mit den Klammern und der großen Öffnung für den Fockaffen.
In Gudhjem, wo ich Pause mache, werde ich von Dänen bestaunt. Sie wollen wissen: "Von Deutschland aus gepaddelt?"

Nach weiteren 4 km gehe ich an Land. Die Ostküste ist nicht ganz so schroff. Man findet immer einen Ort zum ausruhen.
Hier koche ich mir Grießbrei und mach ein Nickerchen. 16.45 Uhr weiter Richtung Svaneke.
Den ersten Campingplatz verpasse ich, ist nicht zu sehen vom Wasser aus. Hinter dem Leuchtturm " Sandkas Odde"
finde ich Einen.
Jetzt ist es 19.00 Uhr und mein GPS verrät mir: 30.2 km heute.
Nach einem Stadtrundgang in Svaneke verstecke ich diesmal einen Schatz. (s.o.)
 

20.5.2003

Den Tag mal nur in Stichpunkten:


Den ganzen Tag im Boot und was schaffe ich heute; 14km. Was für ein herber Rückschlag im Vergleich zu gestern.
Hab ich doch nur eine Woche Urlaub und will schon, mit dem Boot paddelnd, Rönne erreichen.
 

21.5.2003

Alles wird gut. Die Sonne lacht, kaum Wind aus West. Ich setzte das Segel. Bringt mir nicht viel, aber
bei Paddelpausen schiebt es mich immer noch mit 1,5 km/h.
Genau bei den Koordinaten N 55°00.000 E 15°00.000 ist ein Schatz versteckt. In der Nähe kann ich an Land
und suche ihn.
Der Süden Bornholms ist fantastisch. Alles grün und richtig mediterran.
Der Norden reizt auch, halt uriger das Ganze.


Mein Schätzchen finde ich gegen 11.00Uhr und 40 Minuten später geht's bei herrlichstem Wetter und spiegelglatter See weiter.
Gegen Nachmittag will ich im Örtchen Arnager einkaufen und irgendwo einkehren.

Aber hier gibt es nichts. Absolut nichts.
Ehe ich mich versehe ist es 18.30 Uhr und ich erreiche wieder Rönne. Viel zu schnell bin ich wieder hier. Die Fähre nach
Saßnitz habe ich heute noch auslaufen sehen. Die nächste geht erst übermorgen.

Also zum Campingplatz. Der liegt südlich vom Hafen oberhalb der Steilküste. Ich muss dreimal gehen um mein ganzes
Gerödel hoch zu bringen.

Den nächsten Tag nutze ich um das Boot und die Ausrüstung zu pflegen.
Gehe abends zum dänischen Italiener und später noch ins Kino. "Matrix II" in Originalfassung mit dänischen Untertiteln.
Auch das hat was.
Samstag dann mit der Fähre nach Hause.
 
 
 
 
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